Brasilien. Der Traum vom Aufstieg
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Informationen: , 17.9 €
Verlag: Nagel & Kimche
Rezension
Ein Schweizer versucht auf einer Reise von Norden nach Süden, die brasilianische Seelenlandschaft zu ergründen. Das klingt abenteuerlich, aber er kommt diesem gigantischen Land, in dem er seit fünf Jahren lebt, sehr nahe. Das schafft der Reporter Leuthold, indem er die Geschichten unterschiedlichster Menschen elegant mit der Geschichte des Landes verwebt. So ergründet er am Schicksal von Maria de Socorro, die für die Rechte der "Skalpierten Frauen" am Amazonas kämpft, das Prinzip der brasilianischen Politik. Er reist mit dem "Schiff der Gerechtigkeit", einem schwimmenden Gerichtssaal, in die entlegenen Ausläufer Amazoniens, um die Untiefen des Justizsystems zu erkunden. In Inhotim trifft er Bernardo Paz, der mitten im Urwald von Brumadinho in einen Kunstpark mit 450 Installationen und Plastiken der berühmtesten zeitgenössischen Künstler lebt. Größenwahn und große Armut liegen in Brasilien sehr nah beieinander. "Aber alle sind hier mit der gleichen Realität der großen Kontraste konfrontiert, der unterschiedlichen Geschwindigkeiten, der unerfüllten Ansprüche, und daraus schöpft sich eine Lebenspraxis, die viel reicher und vielschichtiger ist als ihre gesellschaftliche Organisation", beobachtet Leuthold und stellt fest: "Die brasilianische Lebenskunst offenbart sich im Individuellen."
(ts)Kurzbeschreibung
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