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Sarah Bakewell

Das Café der Existenzialisten

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Informationen: , 24.95 €

Verlag: C.H. Beck

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Redaktion

Leser

Rezension

"Für mich ist eine Philosophie interessanter, wenn sie in die Form eines Lebens gegossen wird", schreibt Sarah Bakewell. Dieser Ansatz bewährt sich: "Das Café der Existenzialisten" mischt Theorie und Biografie, Seriosität und Unterhaltung, Detailanalyse und Geschichte. Der Leser erfährt nicht nur, was Aprikosencocktails mit Existenz zu tun haben, sondern warum Sartre, Beauvoir, Merleau-Ponty und Co. mit schwarzen Rollkragenpullis assoziiert werden, obwohl sie sie eher selten trugen. Jazz, Affären und Tischgespräche spielen eine ebenso große Rolle wie die Theorie des Seins. Dabei gleitet die Autorin nie in das Fahrwasser der Banalität: Anekdoten dienen ihr als Anhaltspunkte für philosophische Analyse. Umgekehrt macht sie verständlich, wie der intellektuelle Austausch zwischen den Existenzialisten in Freundschaft, Liebe oder Zerwürfnis münden konnte. Wer Geduld aufbringt, wird dieser eher anspruchsvollen Ideengeschichte einiges abgewinnen. Die Laien werden ein buntes Milieu entdecken, das in Pariser Cafés, aber auch im Schwarzwald Quartier bezogen hatte. Die Experten werden Bakewells nuancierten Blick und Sinn für Widersprüchliches schätzen. Alle werde begreifen, wie aktuell manche Fragen der Existenzialisten sind - an erster Stelle: Was heißt es überhaupt, frei zu sein?

(clt)

Kurzbeschreibung

Wie macht man Philosophie aus Aprikosencocktails? Für Sartre kein Problem: Er machte Philosophie aus einem Schwindelgefühl, aus Voyeurismus, Scham, Sadismus, Revolution, Musik und Sex. Sarah Bakewell erzählt mit wunderbarer Leichtigkeit, wie der Existenzialismus zum Lebensgefühl einer Generation wurde, die sich nach radikaler Freiheit und authentischer Existenz sehnte. Paris 1932, im Café Bec-de-Gaz sagt Raymond Aron zu seinem Freund Sartre: "Siehst du, mon petit camarade, wenn du Phänomenologe bist, kannst du über diesen Cocktail sprechen, und das ist dann Philosophie!" Der einfache Satz war die Geburtsstunde einer neuen Bewegung, die sich in Jazz-Clubs und Cafés verbreitete. Sie inspirierte Musiker und Schriftsteller, erregte Abscheu im Bürgertum und befruchtete Feminismus, Antikolonialismus und 68er-Revolte. Sarah Bakewell erzählt in diesem Buch erstmals die Geschichte der Existenzialisten. Im Mittelpunkt stehen die Antipoden Heidegger und Sartre, der eine in seiner Hütte im Schwarzwald dem Sein nachsinnend, der andere in Pariser Cafés wie besessen schreibend. Aber es geht auch um Edmund Husserl und Maurice Merleau-Ponty, Simone de Beauvoir, Albert Camus, Iris Murdoch und viele andere. Am Ende sterben die Protagonisten und verlassen das Café. Doch Sarah Bakewells meisterhafte Kollektivbiographie lässt sie wieder lebendig werden und uns teilhaben an ihren Gesprächen über das Sein, die Freiheit und Aprikosencocktails. Santé!


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