Das letzte Fest des alten Europa - Anna Sacher und ihr Hotel
SACHBÜCHER
Informationen: , 19.99 €
Verlag: Knaus
Rezension
Kaiserin Elisabeth, Gustav Klimt, Arthur Schnitzler und König Milan von Serbien scheint auf den ersten Blick nur ihre Zeitgenossenschaft zu einen. Und doch ist da bei genauerem Hinsehen noch mehr. Sie alle hatten zumindest einen Sehnsuchtsort gemeinsam, einen Ort, der bis heute real ist und doch als Mythos gelten kann: das Hotel Sacher in Wien. Monika Czernin spürt diesem Mythos anhand einzelner bekannter Persönlichkeiten und ihrer Beziehung zu seiner legendären Besitzerin Anna Sacher nach. Das geschieht auf unterhaltsame Art und Weise, stets verquickt die Autorin die Erzählung über den Besuch der prominenten Gäste mit Details zu Anna Sachers Leben und Wirken. Die Anwesenheit der Kaiserin Elisabeth gerät so zu einer Reflexion über die Rolle der Frau um die Jahrhundertwende, über Schönheitsideale und Magersucht. Letztere, die für Sisi eigentlich historisch verbürgt scheint, rückt für einen Moment in den Hintergrund, als die Kaiserin sich mit sichtbarem Genuss ein Stück Sacher-Torte schmecken lässt. Solche kleinen Details runden die große Erzählung über das Fin de Siècle und seine Stimmung, die der eigentliche Grundtenor des Textes ist, ab und machen es zu einem lesenswerten Buch.
(ct)Kurzbeschreibung
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