Die kürzeste Geschichte Europas
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Informationen: , 20 €
Verlag: Atlantik
Rezension
Der Geschichtsunterricht zu Schulzeiten war oft ganz schön fad. Das lag nicht unbedingt am Inhalt - Kriege, Intrigen und Revolutionen sind ja auch prima Filmstoffe -, sondern vor allem an der Art der Vermittlung. Der australische Historiker John Hirst wagt es, die wichtigsten Ereignisse, die in 2000 Jahren den europäischen Kontinent und somit auch die "Neue Welt" prägten, auf 200 Seiten zusammenzufassen. Ein Affront gegenüber der gängigen Geschichtsschreibung - aber ein durchaus gelungener. Anhand der geistigen und gesellschaftlichen Strömungen vom alten Griechenland bis zur Zeit der Revolutionen um 1800 nach Christus schildert Hirst auf seinem historischen Parforceritt, wie sich in Europa letztendlich eine spannende Mischung aus griechischer Gelehrsamkeit, römisch-christlicher Ethik und germanischer Beharrlichkeit durchsetzt, die die modernen Staatsgebilde prägt. Er erklärt Mentalitätsgeschichte, statt Herrschaftshistorie zu zitieren, beleuchtet Staatsformen in ihrem Sinn und Unsinn, die Bedeutung des Latein für die heutige Sprache oder das entbehrungsreiche Alltagsleben des "gemeinen Volkes", das sich in wesentlich kleineren Schritten verbesserte, als dies die "Geschichtsschreibung von oben" oft zur Kenntnis nehmen will.
(mpö)Kurzbeschreibung
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