Die Verwandlung der Dinge
SACHBÜCHER
Informationen: , 20 €
Verlag: Galiani
Rezension
Das Grundproblem vieler historischer Bücher besteht darin, dass ihre Autoren zwar unglaublich viel wissen, dieses Wissen jedoch kaum in sprachlich ansprechender Form zu vermitteln verstehen. Dieses Problem hat Bruno Preisendörfer nicht. Seine letzten beiden Bücher, in denen er uns auf Reisen in die Goethe- und die Lutherzeit mitgenommen hat, sind nicht umsonst zu kleinen Bestsellern geworden. Dieses Mal reist der Autor in seiner "Zeitreise von 1950 bis morgen" nicht ganz so weit in die Vergangenheit, was den Vorteil hat, dass die meisten seiner Leser jede Menge Wiedererkennungseffekte haben. Ob es das Wählscheibentelefon ist oder die LP, ob Preisendörfer über den Weg vom klobigen TV-Gerät zum Online-Streaming schreibt oder ob es um die Medien geht, mit denen wir Texte verfassen und rezipieren: Immer weiß der Historiker launig, jedoch trotzdem wissenschaftlich exakt zu erzählen, immer hat der Leser einen überraschenden Erkenntnisgewinn in Verbindung mit Spaß an der Lektüre. Preisendörfer führt uns die Verwandlung der Dinge so plastisch vor Augen, dass wir ebenfalls zu begreifen beginnen, wie die Dinge auch uns und unseren Geist verwandeln. Tempora mutantur, nos et mutamur in illis: Dieses Buch ist die beste Illustration dieses ewig gültigen Satzes.
(ct)