Die Wahrheit über Eva
SACHBÜCHER
Informationen: , 24.99 €
Verlag: Rowohlt
Rezension
Eine neue Lesart der Menschheitsgeschichte streben die Autoren an. Sie soll zeigen, wie die Ungleichheit von Frau und Mann Einlass in die Geschichte des Menschen fand. Dabei schildern sie unter anderem, wie die frühe christliche Glaubensbewegung von der Darstellung der Eva als Ursünderin profitierte. „Das eigentliche Verhängnis für die Frauen nahm seinen Lauf, als Adam und Eva missbraucht wurden, um die Existenz des Bösen in dieser Welt zu erklären, und dadurch Eva zunehmend ins Visier geriet, der die Schuld an allem Unheil in die Schuhe geschoben wurde“, schreiben van Schaik und Michel. Aber im Großen und Ganzen verraten sie uns nicht viel Neues. Bereits in „Tagebuch der Menschheit“ zeigten sie, wie der Mensch seine biologischen Bedürfnisse nach Nahrung, Fortpflanzung und Schutz in kulturelle Werte, Hierarchien und Institutionen verwandelte. Diesmal richten sie ihr Augenmerk stärker auf Elemente, die in einer kulturellen Aufwertung des Mannes und einer Abwertung der Frau mündeten. Auch betonen die Autoren, dass die Ungleichheit der Geschlechter keine biologische Gegebenheit ist. Sie erzählen von der Evolution und zeigen auf, dass in der damaligen Rollenverteilung – Frau kümmerte sich um Kinder, Mann um die Nahrung – schlicht Praktikabilität zu finden ist.
(ang)