Einsame Spitze?
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Informationen: , 16.95 €
Verlag: Rowohlt
Rezension
"In Deutschland lebt die Mehrheit der Paare mit Kindern unter sechs Jahren nach dem klassischen Versorgermodell (…), die Frau übernimmt den Haushalt und kümmert sich um die Versorgung des Kindes, vielleicht hat sie noch einen Mini-Job." Der deutliche Anstieg der Erwerbsquote von Frauen in den letzten Jahren aber ergibt sich "ausschließlich (!) aufgrund der Zunahme von Teilzeittätigkeit, die sich von 12 Prozent im Jahr 1985 auf 30 Prozent im Jahr 2007 erhöht hat."
Es sind Daten wie diese, gegen die Bettina Wündrich in "Einsame Spitze" zu Felde zieht. Dabei verbindet die erfahrene Journalistin Mahnung und Kritik (z.B. am Klischee von den vermeintlich bequemen Frauen, die berufliche Herausforderungen meiden) mit nachdenklichen Fragen, interessanten Details - u.a. zu "Macchiato- Müttern" und "Alphamädchen" - sowie einer imposanten Fülle von Erfahrungsberichten, Studien und Trends zum Thema Familie, Kinder und Beruf. "Warum berufstätige Frauen glücklicher sind" - so die forsche Behauptung des Untertitels - vermag die Autorin allerdings nicht zu sagen. Kein Wunder, wählen doch zum Glück bekanntlich "viele verschiedene Menschen viele verschiedene Wege".
(gm)