Rezension
Es erfordere Mut, sich den offenen Fragen zur Migrationspolitik zu stellen, behauptet Paul Collier, selbst Enkel deutscher Einwanderer in England, heute Autor und Professor für Ökonomie an der Universität Oxford. In der aktuellen Debatte um die Massenmigration aus armen in reiche Länder polarisieren sich die Standpunkte: Es gibt jene, die fordern, die Grenzen sollten immer sicherer werden, um möglichst wenige Einwanderer aufzunehmen, andere plädieren für offene Grenzen für alle. Paul Colliers Anliegen ist es, in diesem Buch die Komplexität des Themas zu erläutern und dabei Lösungen für eine angemessene Migrationspolitik vorzuschlagen. Er fordert klare Regeln für die Einwanderung: Angesichts der Tatsache, dass - bedingt durch globale Ungerechtigkeit und Kriege - zunehmend mehr Menschen aus armen, benachteiligten Ländern in die Länder des wohlhabenden Westens einwandern wollen, rät Collier zu einer für jedes Land festgelegten Aufnahmebegrenzung. Und er legt Asyl suchenden Flüchtlingen nah, wenn möglich in ihr Herkunftsland zurückzukehren, damit auch dieses von deren vorübergehendem Auslandsaufenthalt profitieren können. Colliers Ansichten sind nicht unumstritten, aber einflussreich, so ist er unter anderem auch als Berater der Weltbank und des IWF tätig.
(nt)Kurzbeschreibung
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