Fatum – Das Klima und der Untergang des Römischen Reiches
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Informationen: , 32 €
Verlag: C.H. Beck
Rezension
Es gibt 210 Vermutungen, weshalb das Römische Reich untergegangen ist. Kyle Harper schlägt zwei weitere vor. Der Historiker untersucht die Rolle von Krankheitserregern und Klima für das Ende des Imperium Romanum. Unkompliziert, aber elegant führt er in die Tiefen der vergangenen Kultur. Rom wird zum Ausfallsort dieser Zeitreise. „Die antike Stadt war eine ungesunde Umgebung“, schreibt Harper. Obgleich Rom sich seiner 19 Aquädukte, 856 Bäder und 144 öffentlicher Latrinen rühmte, war die Stadt anfällig für Epidemien. Durchfallerkrankungen, so der Autor, waren vermutlich Todesursache Nummer eins. Die Lebenserwartung lag bei zwischen 20 und 30 Jahren. Daran trug auch das Klima Schuld. Überschwemmungen waren ein Problem. Und das Ende des Imperiums? Das war von einer kleinen Eiszeit und pandemischen Krankheiten begleitet. „Dreimal wurde das Imperium durch todbringende Ausbrüche von ungeheurer geographischer Reichweite erschüttert“, schreibt Harper. Im Laufe von Harpers acht spannenden Kapiteln fragt man sich immer wieder, wie der Einfluss von Pest und Pocken sowie Wind und Wetter so fein erzählt werden kann, dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte.
(kal)