Aufstieg und Absturz in der Medienwelt: Dreizehn Geschichten erzählen Polednik und Rieppel, und alle verlaufen nach einem ähnlichen Muster. Zuerst werden Medienhelden geschaffen, so unterschiedlich ihr Verdienst in der Politik oder im Show-Business auch ausfallen mag. Dann löst ein Fehltritt die Spirale nach unten aus, die Schmach ist genauso groß wie der frühere Ruhm. Schade, dass die Autoren die Fälle Guttenberg, Pechstein, Kachelmann usw. lediglich nachzeichnen. Interessanter als der einfache Rückblick wäre ein Vergleich dieser Medienstürze, wie die Autoren ihn im Schlusskapitel nur ansatzweise einfädeln. Diese Chronik der Skandale bringt jedenfalls Vergessenes in Erinnerung.
(clb)
Von Watergate bis Promigate – wie die Medien Skandale inszenieren:
Promiskandale sind in der Mediengesellschaft allgegenwärtig. Aber wie kommt es zum Skandal? Wer wird warum zum Hauptdarsteller?
Anhand der spektakulärsten Promi-Stürze der letzten Jahre veranschaulichen Marc Polednik und Karin Rieppel eindrucksvoll die Mechanismen von Skandalen. Exemplarisch spielen sie dies unter anderem am Fall Karl-Theodor zu Guttenberg durch.
Mit inszenierten Skandalen wird heute die öffentliche Aufmerksamkeit gelenkt. Prominente werden zu Helden stilisiert, zu Idolen und Ikonen hochgepusht. Mit ihnen identifiziert sich das Publikum – zunächst.
Aber »ganz oben« ist die Luft sehr dünn, und im Olymp ist nur für Wenige Platz. Also bekommt nach und nach jeder Promi seinen Skandal mit Enthüllung, Abstrafung, Fall oder Sturz. Nur ein Gesetz scheint in diesem Zirkus immer zu gelten: Jeder Skandal soll sich für die Medien lohnen, vor allem finanziell.