Im Grunde gut
SACHBÜCHER
Informationen: , 24 €
Verlag: Rowohlt
Rezension
Die meisten von uns sind im Grunde gut. Diese Idee verficht Rutger Bregman in seinem neuen Buch. Doch er hat keinen 400-Seiten-langen Appell an die Rechtschaffenheit seines Lesepublikums verfasst. Wie der Untertitel „Eine neue Geschichte der Menschheit“ verrät, bietet er ein cleveres und vielseitiges Buch, das auf einzelnen historischen Erfahrungen sowie stichfesten Studien beruht – und den Schluss erlaubt: Die meisten von uns sind hilfsbereit und fair. Ausgehend von Konzepten aus der Psychologie und Soziologie warnt Bregman seine Leserschaft: „Wenn wir glauben, dass die meisten nicht gut sind, werden wir uns gegenseitig auch dementsprechend behandeln. Dann fördern wir das Schlechteste in uns zutage.“ Anschließend bietet er ein Beispiel nach dem anderen für die Güte der meisten Menschen. So erwähnt er unter anderem den Klassiker „Herr der Fliegen“, der einen düsteren Charakter des Menschen skizziert – und stellt ihm wahre Begebenheiten entgegen, in denen Menschen einander während Katastrophen selbstlos geholfen haben. Bregman reiht Beispiele aneinander – bietet jedoch keine kohärente, reflektierte „Geschichte der Menschheit“. Darüber lässt sich leicht hinwegsehen. Sein Buch ist eine wunderbar gelungene Einladung, unseren Mitmenschen offener zu begegnen.
(kal)