Jeder Moment ist Ewigkeit
SACHBÜCHER
Informationen: , 25 €
Verlag: Ullstein
Rezension
Wenn die Franzosen vor einem ein Kampfgebiet verlassen, sei man geliefert - sagt ein geflügeltes Wort unter Kriegsberichterstattern. Für die Kriegsfotografin Lynsey Addario sollte es sich als wahr erweisen: Nachdem französische Kollegen das umkämpfte Adschdabija in Libyen verließen, geriet sie mit drei Kollegen von der "New York Times" in Gefangenschaft. Mit diesem Erlebnis beginnt ihre sehr interessante Autobiografie, in der sie vor allem von ihrer Arbeit in Afghanistan, im Irak, Sudan, in der Demokratischen Republik Kongo und dem Libanon erzählt. Gespickt mit Einblicken in ihre Kindheit und Jugend konzentriert sich Addario auf ihre private und berufliche Entwicklung, die sie anekdotisch schildert und mit vielen Fotografien nachvollziehbar macht. Besonders eindrucksvoll sind die Passagen, in denen sie offen schildert, wie es ist, als Frau diese Arbeit zu machen. Sie spricht über körperliche Voraussetzungen, die Schwierigkeiten, einen Partner zu finden, und dass sie immer wieder beweisen wollte, dass sie ebenso furchtlos, unabhängig und zielstrebig sei wie die männlichen Kollegen. Addario verhandelt in ihrem Buch zwar keine grundsätzlichen Fragen zur Ethik von Kriegsfotografie, aber sie liefert hochspannende Einblicke in ihre Arbeit und ihren Alltag.
(sh)Kurzbeschreibung
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