Der Feldhase steht für sexuelle Leistungsfähigkeit, die Bonobos treiben es alle anderthalb Stunden das ganze Jahr über, Löwenbrüder teilen sich in schönster Eintracht ein Weibchen, während sich drei Erpel gleichzeitig sehr brutal über eine Ente hermachen. Kielings neues Buch "Maikäfer können am längsten" ist eine Auflistung des Sexualverhaltens im Reich der Tiere. Sie ist amüsant und informativ, lässt den Leser schmunzeln und macht ihn staunen. Leider schweift Kieling immer wieder ab und erzählt Geschichten aus seinem Tierfilmer-Leben, die nichts mit dem eigentlichen Thema des Buches zu tun haben. Das passt mitunter nicht zusammen. Dennoch lesenswert.
(tm)
Als Dokumentarfilmer verbringt Andreas Kieling monatelang mit Tieren und erlebt den Kreislauf der Natur aus nächster Nähe. Er ist bei der Hirschbrunft in der Eifel dabei; im Kongo beobachtet er, wie fürsorglich sich stattliche Berggorillamännchen um ihren Nachwuchs kümmen. Er erzählt von seinen spannendsten Reisen, die ihn zu liebestollen Löwen, zu Flussdelfinen und seltenen Wüstenelefanten führen, aber auch von heimischen Arten: vom Liebesleben der Frösche und Feldhasen, davon, wie sich Auerhähne, Bergmolche oder Igel paaren. Welche Tiere monogam leben und welche lieber einen Harem um sich scharen. Ob es im Tierreich Familienplanung oder Eifersucht gibt. Und welche Arten dem Menschen in ihrem Sexualverhalten am ähnlichsten sind.
»Man muss schon einen besonderen Draht zu Tieren haben, um so weit zu gehen wie Andreas Kieling. Vielleicht sollte man es Seelenverwandtschaft nennen, vielleicht kann er ihre Sprache sprechen, vielleicht vertrauen sie ihm. Und nur ihm.« Helge Timmerberg