Mario Adorf - Zugabe!
SACHBÜCHER
Informationen: , 20 €
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Rezension
Er hat noch mit Therese Giehse unter Bert Brecht gespielt, es nach dem Krieg nach Hollywood geschafft und unter so gegensätzlichen Regisseuren gearbeitet wie Billy Wilder, Rainer Werner Fassbinder oder Helmut Dietl. Mario Adorf hat Filmgeschichte geschrieben und ist ein Weltstar, der diese Bezeichnung allerdings "hasst", wie er Tim Pröse gesteht. Der Journalist hat den Schauspieler in den vergangenen Jahren ein paarmal interviewt, dann kamen sie beide auf die Idee für das Buch "Mario Adorf - Zugabe!" In intensiven Gesprächen blickt Adorf auf sein Leben zurück. Sehr persönlich spricht er über seine Arbeit als Schauspieler, seine Rollen, wie die des Großprotzes Haffenloher in der TV-Serie "Kir Royal", dessen Satz: "Dich scheiß ich zu mit Geld" Adorf-Fans heute noch auswendig können. Er spricht über seine Begegnungen mit Kollegen, über Enttäuschungen, die Liebe und die Frauen seines Lebens, über seine Fehler, über den Krieg und den Tod. Angereichert mit Dokumenten, wie sein bisher unveröffentlichter Brief an Günter Grass, ist eine äußerst lesenswerte Lebensbilanz entstanden. Eines Mannes, der trotz seines Ruhms nie abgehoben hat: "Wer nicht fliegt, kann nicht runterfallen. Wer immer fest steht, kann schon mal in die Knie gehen, aber meistens nicht umfallen. Das habe ich beim Boxen gelernt."
(cvk)