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Terézia Mora

Nicht sterben

SACHBÜCHER

Informationen: , 18.99 €

Verlag: Luchterhand

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Redaktion

Leser

Rezension

Im Wintersemester 2014 hielt Terézia Mora, die einige der schönsten Sätze der deutschsprachigen Literatur geschrieben hat, im Rahmen der Frankfurter Poetikdozentur fünf Vorlesungen. Die Themen wählen die Vortragenden selbst, und Mora entschied sich dafür, ihre Zuhörer an ihrem Schaffensprozess teilhaben zu lassen. Sie spricht vom ersten Buch ("Aus der Höhle kommen und überleben, nicht irgendwie, sondern in einer neuen Qualität."), vom Ordnen der Gedanken, vom Kommen und Gehen ihrer Charaktere, von Recherchereisen und über Ungeheuer, davon also, wie man das Äußerste und Innerste beschreibt und auch das überlebt. Immer wieder stellt sie Fragen, die im Laufe des Schreibprozesses wichtig werden ("Wie wurde die Sprache benutzt, dort, wo du sie zum ersten Mal erlernt hast? Wer hat wie mit wem gesprochen?") und sagt Sätze, die man sich direkt an die Wand schreiben sollte ("Der Bereich, in dem es an Worten fehlt, ist derjenige, in den der Schriftsteller hineinschreibt."). Was dieser Text dankenswerterweise nicht ist: eine Sammlung von Schreibtipps und -tricks, eine abstrakte Abhandlung, esoterisch, egozentrisch. Was dieser Text ist: schön, wirklichkeitsnah, spannend und klug.

(ed)

Kurzbeschreibung

Erzählen, um zu überleben: Wenige Monate nachdem Terézia Mora im Herbst 2013 für ihren Roman »Das Ungeheuer« mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, hielt sie ihre Frankfurter Poetik-Vorlesungen. Schritt für Schritt erzählte sie, wie sie ihren unvergleichlichen literarischen Kosmos geschaffen hat, erst Erzählungen, dann ihre vielfach ausgezeichneten Romane. Diese Vorlesungen waren ein Ereignis. Wer mehr über Terézia Mora, ihr Werk, über das Schreiben und über die Literatur im Allgemeinen erfahren möchte, kann die in Frankfurt gehaltenen Vorträge jetzt nachlesen. Terézia Moras Frankfurter Poetik-Vorlesungen beginnen mit einem starken Bild. Sie erzählt, wie sie unlängst mit ihrer kleinen Tochter im Kino war, um sich einen Zeichentrickfilm anzusehen. Darin musste eine Familie von Steinzeitmenschen ihre Höhle verlassen und sah sich mit einem Mal einer fremden und bedrohlichen Welt gegenüber. Ähnlich fühlt Terézia Mora sich als Autorin von jeher in eine Welt von Störungen und Irritationen ausgesetzt, der sie sich erwehren muss, die aber auch zu Antriebskräften ihres Schreibens werden. Wie sich dies gestaltet, darüber spricht sie in ihren Vorlesungen. Detailliert erzählt sie von ihren Romanfiguren, wann sie ihnen begegnet ist und welchen intimen Umgang sie mit ihnen, fiktiven Freunden teilweise schon seit Kindertagen, pflegt. Und sie kommt auch auf einen wesentlichen Aspekt ihres Schreibens zu sprechen: das Drastische, und weswegen ihre Geschichten immer radikale Wendungen nehmen. Indem Terézia Mora so dem existentiellen Ursprung sowie den Bedingungen und Grundlagen ihres Schreibens nachgeht, ist ihr neues Buch auch ein Nachdenken über die autobiographischen Hintergründe ihrer Entwicklung als Autorin. Dies macht »Nicht sterben« zu einer ebenso erhellenden wie faszinierenden Hinführung zu ihrem Werk und zur Literatur im Allgemeinen.


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