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Mazda Adli

Stress and the City

SACHBÜCHER

Informationen: , 19.99 €

Verlag: C. Bertelsmann

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Redaktion

Leser

Rezension

"Warum Städte uns krank machen", diese Frage verspricht das unterhaltsame Buch des Berliner Psychiaters Mazda Adli laut Untertitel aufzuklären, konterkariert die eigene Prämisse aber gleich mit dem Nachsatz "Und warum sie trotzdem gut für uns sind". Adli ist ein unbedingter Verfechter und Anhänger des Lebens in der Großstadt. Als praktizierender Psychiater ist er engagiert auf dem in der Forschung noch neuen Gebiet der Neurourbanistik, die untersucht, wie sich städtische Lebensverhältnisse auf unsere Hirnfunktionen auswirken. Der wissenschaftliche Anteil des Buches ist überschaubar. Dass es im Hirn nachweisbare Unterschiede in der Stressverarbeitung gibt zwischen Menschen, die auf dem Land, und Personen, die in der Stadt aufgewachsen sind, können die Hirnforscher gut belegen; ebenfalls, dass das Risiko für bestimmte psychische Erkrankungen in der Stadt höher liegt. Die positiven Wirkungen des Stadtlebens auf Hirn- und sonstige Gesundheit dagegen scheinen weniger gut erforscht zu sein bzw. können weniger gut bewiesen werden. Deshalb verlässt Adli in seinem engagierten Plädoyer für das Stadtleben ein ums andere Mal die Pfade des wissenschaftlichen Referierens, um frei aus persönlichem Erleben zu argumentieren. Das liest sich prima weg, ist aber manchmal ein wenig zu sehr dahingeplaudert.

(kgr)

Kurzbeschreibung

Machen Städte krank? Schadet Stadtleben unserer Psyche? Macht nur Landleben glücklich? Provokante Fragen mit brisantem Hintergrund. Denn 2050 werden rund siebzig Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Immer mehr Millionenstädte verändern das Gesicht der Erde. Sie sind die Zentren unserer Gesellschaften. Die Menschen profitieren von der Vielfalt, den kulturellen Ressourcen und den Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung. Gleichzeitig prägen Dichte, Lärm, Hektik, Gewalt und Anonymität den urbanen Alltag. Der Arzt und Psychiater Mazda Adli fragt, wie unser Gehirn auf die permanenten Reize in der Stadt reagiert und ob uns sozialer Stadtstress krank machen kann. Urbanisierung, so sein Fazit, wird sich für unsere Gesundheit als mindestens so relevant erweisen wie der Klimawandel. Gesunde Städte zu formen wird deshalb eine immer dringendere sozial- und gesundheitspolitische Notwendigkeit. Adli plädiert für eine Neurourbanistik, einen interdisziplinären Ansatz für Wissenschaft, Kultur und Politik, um neue Visionen für unsere Städte zu entwerfen. Er sagt: Städte sind gut für uns – wir müssen nur lernen, sie zu lebenswerten Orten zu machen.


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