Suchbild mit Katze
SACHBÜCHER
Informationen: , 20 €
Verlag: Deuticke
Rezension
In seinem aktuellen Buch führt Peter Henisch seine Leser ins Wien der Nachkriegszeit - und in seine Kindheit. Damals hat er gerne am Fenster gesessen und hinaus auf die Straße geschaut: hinunter in den modrigen Hof, hinüber zu den Trümmern und den Bänken, denen die Bretter fehlten. Nun lässt er seine Leser durch ein Wiener Fenster blicken und dem kleinen Buben dabei zusehen, wie er versucht, sich in seinem Leben zurechtzufinden. Er beginnt dabei ganz am Anfang - in einer Wohnung im dritten Bezirk, in der das "Bewusstsein erwacht ist" und die ersten Erinnerungen sich einprägen. Peter war ein für sein Alter reifer und nachdenklicher Junge, der sich nie ganz dazugehörig fühlte. Lieber blieb er mit den Erwachsenen auf und erfuhr von den berühmten Persönlichkeiten der Welt. Früh entdeckte der junge Träumer auch die Liebe zum Schreiben. "Suchbild mit Katze" ist der Titel des Buchs - und die Liebe zu Katzen zieht sich wie ein roter Faden durch den Text. Der Protagonist fühlt sich ihnen geradezu verwandtschaftlich nah. Dieses Buch liest sich wie eine Autobiografie im Spiegel der Zeitgeschichte, wird aber dem Genre Roman zugeordnet. So bleibt dem Leser frei zu entscheiden, wie Fakten und Fiktion zusammenspielen.
(ew)