Verzeihen - Vom Umgang mit Schuld
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Informationen: , 17.99 €
Verlag: DVA
Rezension
Als Svenja Flaßpöhler 14 Jahre alt war, verließ ihre Mutter die Familie und brach den Kontakt ab. Das offenbart die stellvertretende Chefredakteurin des "Philosophie Magazins" in ihrer aktuellen Publikation "Verzeihen". Diese Erfahrung mit einer abwesenden, reuelosen Mutter verleiht Flaßpöhlers Text einen sehr persönlichen Zug, schafft eine Balance zwischen Theorie und greifbarer eigener Emotionalität: Die Bewältigung ihres Schmerzes hat Fragen aufgeworfen, denen sie sich nun nähert. Sie zieht unter anderem Philosophen wie Jacques Derrida, Hannah Arendt, Friedrich Nietzsche, Peter Sloterdijk und Georges Bataille zurate. Triebfeder für ihr Schreiben ist die Spannung zwischen Anspruch und Wirklichkeit des Verzeihens: Verzeihen ist bedingungslos, ein Verzicht auf Vergeltung. Doch andererseits soll der Täter doch auch bereuen, oder nicht? Sie liefert auf all ihre aufgeworfenen Fragen tiefsinnige, undogmatische Antworten, denn Flaßpöhler hat keinen Ratgeber geschrieben. Sie fragt sich eher: Heißt verzeihen verstehen, lieben, vergessen? Sie hat außerdem mit Menschen gesprochen, die mit schwerer Schuld umgehen müssen oder denen Grausames angetan wurde. Eine bewegend aufbereitete, detaillierte und sprachlich verständliche Abhandlung.
(jw)Kurzbeschreibung
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