Wenn Männer mir die Welt erklären
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Informationen: , 16 €
Verlag: Hoffmann und Campe
Rezension
Wenn Rebecca Solnit ihre Welt erklärt, dann kommt das vielen Frauen sehr bekannt vor. Die 54-jährige Kulturhistorikerin schreibt über eine bestimmte Sorte Männer, die meinen, dass ihnen die Welt gehört. Ihr neuer Essayband versammelt Texte über die Gewalt gegen Frauen. Was mit einer heiteren Anekdote beginnt, in der ein selbstgefälliger Mr. Wichtig ihr in Aspen das eigene Buch erklären will, wird sehr bald zum todernsten Sujet. Denn "Mundtot-Machen" ist für Solnit das erste Indiz, dass Frauen immer noch nicht die eigene Stimme zugestanden wird. Sie schreibt über die rape culture an amerikanischen Universitäten, die Massenvergewaltigungen in Indien und den Fall Strauß-Kahn. Über die Slutwalk-Bewegung, die sich gegen die Einschränkung der Ausdrucks- und Bewegungsfreiheit zum Selbstschutz zur Wehr setzt. Das "Unsichtbar-Machen" von Frauen stellt sie in den Kontext einer patriarchal geprägten Kulturgeschichte und schreibt Virginia Woolfs Gedanken fort, "den Engel im Haus zu töten", um zu einer eigenen Stimme zu finden. Ihre Essays richten sich nicht gegen Männer per se, sie versuchen nur, die komplexen Wechselwirkungen von der Sprachlosigkeit der Frauen und der Gewalt gegen sie zu ergründen, damit wir sie zusammen endlich überwinden können.
(ts)Kurzbeschreibung
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