Zusammenarbeit
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Informationen: , 24.9 €
Verlag: Hanser Berlin
Rezension
Was haben Schimpansen, die einander lausen, und Kinder, die eine Sandburg bauen, gemeinsam? "Sie kooperieren, um etwas zu schaffen, das sie alleine nicht schaffen könnten." Doch wenn der US-amerikanische Soziologe Richard Sennett sich dem Phänomen nähert, geht es um mehr als einen "Austausch, von dem alle Beteiligten profitieren". "Zusammenarbeit" ist, nach "Handwerk" (2008), der zweite Teil seiner "Homo-Faber-Trilogie", die danach fragt, was Menschen "benötigen, um das alltägliche Leben zu bewältigen". Im Fall der Kooperation ist es der kluge Umgang mit Verschiedenheit, mit Menschen, die anders sind als wir. Dazu braucht es eher Empathie als Mitleid, eher eine professionelle Höflichkeit als Solidarität. Elegant verknüpft Sennett dabei private Anekdoten mit Theorien, seine Reise führt ihn von den Diplomaten der Frühen Neuzeit bis hin zu arbeitslosen Investmentbankern nach der Lehman-Pleite und dem "unkooperativen Ich in der modernen Arbeitswelt". Wer wissen will, wie es zur "Erosion des Vertrauens" gekommen ist, wird hier klüger. Und wird, weil Sennett es nicht bei der schlecht gelaunten Nostalgie des Alt-Linken belässt, auch Trainingstipps finden. Denn Kooperation können wir (wieder) lernen. Müssen wir aber auch.
(jep)Kurzbeschreibung
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