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Büke Schwarz

Jein

SPEZIAL

Informationen: , 24 €

Verlag: Jaja

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Rezension

Am 16. April 2017 stimmte eine knappe Mehrheit der Türkinnen und Türken für eine Verfassungsreform, die ihrem Präsidenten Recep Tayyip Erdoan nahezu diktatorische Macht verlieh. Auch in Deutschland wurde die Entscheidung kontrovers diskutiert, Millionen gingen auf die Straße, immer wieder kam es zu heftigen Auseinandersetzungen. Inmitten dieser Atmosphäre wird Büke Schwarz’ Protagonistin Elâ, Malerin, Berlinerin und Halbtürkin, im Rahmen eines Stipendiums dazu eingeladen, mit vier anderen eine Ausstellung zu organisieren. Elâ sieht sich nicht als politische Künstlerin. Die Geschichten, die sie mit ihren Bildern erzählt, sind zugleich persönlich und universell. Doch es scheint unmöglich, sich nicht zu positionieren. Die Gruppe beschließt: „Es wollen doch immer alle voneinander wissen, wo der andere steht. (…) Aber diesmal verweigern wir die Aussage und nennen unsere Ausstellung JEIN!“ Als Elâ in einem Fernsehinterview doch Position bezieht, wird sie zur Zielscheibe der „Evet!“-Fraktion, die Erdoan Griff nach der Macht unterstützt. Büke Schwarz zeichnet ein nuanciertes Bild einer gespaltenen Gesellschaft und arbeitet präzise heraus, wie schwierig und notwendig es ist, den gesellschaftlichen Dialog aufrechtzuerhalten, ohne die eigenen Ideale zu verraten. Dabei findet sie selbst in tiefernsten Szenen Liebe, Hoffnung und zeichnerischen Witz, etwa, als Elâ, schockiert vom Wahlergebnis, die Enden des Panels zu sich zieht, sich darin einwickelt wie in eine Decke und schließlich ganz verschwindet. Ein schönes politisches Buch voller kluger Einfälle.

(ed)


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