ALFF
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 18 €
Verlag: Matthes & Seitz
Rezension
Der Debütroman des jungen Autors Jakob Nolte spielt in den USA. Das muss wohl so sein, weil es sich um einen Serienkiller dreht, falls sich dieses Buch überhaupt um etwas Bestimmtes dreht, außer natürlich in Kreisen wundersamer Fantastik um sich selbst. Nolte, der szenisches Schreiben studiert hat und mit Comics hervorgetreten ist, treibt ein Spiel mit dem Erfinden. Beides hat seinen Nachhall gefunden in diesem entschieden eigenen Prosawerk, in dem eine Mordserie ihren Anfang damit nimmt, dass ein Jugendlicher an einen Zaun "gehäkelt" wird. Wie man sich dieses Gehäkeltsein genau vorzustellen hat, darüber schweigt der Roman sich gnädig aus. Nolte präsentiert noch seine gruseligsten Einfälle so im Vorüberfliegen, als sei alles nur ein böser Traum. Assoziatives Schreiben, blühende Fantasie und jugendliche Unerschrockenheit waren hier wohl gleichberechtigt beteiligt. Trotz wild wuchernder Seitenstränge verliert der Autor seine Haupthandlung nie ganz aus den Augen und wird am Schluss sogar genregerecht einen Mörder präsentieren. Da man sich bis dahin aber doch manchmal etwas überfordert gefühlt hat von der Großzügigkeit, mit welcher der Autor jeden noch so kleinen Einfall mit den Lesern teilt, nimmt man die kaum noch erwartete Auflösung nur noch mit Gleichmut hin.
(kgr)Kurzbeschreibung
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