Alles, was zu ihr gehört
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 16 €
Verlag: Hanserblau
Rezension
Einen neuen Anfang an einem neuen Ort erhofft sich die 30-jährige Archivarin Kate Aitken, die den Nachlass der feministischen Fotografin Miranda Brand sortieren soll. Aus New York reist sie zu ihrer Tante in einen fiktiven Westküstenort bei San Francisco und beginnt, das Chaos aus Briefen, Dokumenten und Fotos zu ordnen. Schon bald fühlt sie sich angezogen von Miranda und dem Geheimnis ihres Todes, der als Selbstmord deklariert wurde, vielleicht aber auch ein Mord war – und von ihrem Auftraggeber, Mirandas Sohn Theo. Er wurde verdächtigt, seine Mutter ermordet zu haben. Der Roman ist ein faszinierendes Debüt, das bisweilen zu viel will und erklärt, aber auch hochspannende Fragen nach Machtverhältnissen und Eigenständigkeit aufwirft. Dazu kommen überragend gute Tagebuchpassagen von Miranda, das eindrucksvolle Zeugnis einer Künstlerin, die vom Leben zerrieben wurde. Sie stecken voller Aggression, Leidenschaft und Verzweiflung und reflektieren über Fotografie und die Rolle von Künstlerinnen. Im Zusammenspiel mit Kates Wahrheitssuche wird deutlich, wie die Gesellschaft Frauen behandelt – und am Ende steht die Frage, welche Ansprüche an eine Feministin gestellt werden (können).
(sh)