Augen des Waldes
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 9.99 €
Verlag: Suhrkamp
Rezension
"Augen des Waldes" ist eine Versammlung von Horrormotiven, wie wir sie kennen: ein (für amerikanische Verhältnisse) altes Haus am Waldrand, ein Kind mit einem unsichtbaren Freund, eine kaum entzifferbare Familienbibel plus notgeile Hinterwäldler, die den Städtern die Immobilie missgönnen, in der sich Türen von selber öffnen, das Parkett zu Muskelsträngen wird und Mutti immer depressiver. Draußen im Forst werden allerlei Rehe von etwas abgeschlachtet, das unmöglich ein Schwarzbär sein kann. Lesbar wird der Erstlingsroman dadurch, dass sein Autor Lektor bei Hyperion in New York ist und daher das Handwerk des Überarbeitens an den Texten anderer erproben konnte. So mixt Brendan Duffy die Geschichte einer emotional belasteten Kleinfamilie aus Manhattan mit jener der Kleinstadt in der Beinahwildnis. Durch Briefe etabliert er eine zusätzliche historische Ebene, die dort direkt nach dem Unabhängigkeitskrieg spielt und metzelnde oder tote Irokesen sowie eine winterliche Hungersnot beschreibt. Man fühlt sich an "The Shining" erinnert. Originelles bieten der sympathische Familienvater, dessen pflegeleichtes Baby und sein durchs Gras pflügender Beagle sowie die schrägen Kleinstadtschilderungen. Das Verstümmeln von Tieren, wieder und wieder, sorgt ebenfalls für einen gewissen Sog.
(jv)Kurzbeschreibung
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