Blindgang

Mit seiner Serie um Kommissar Wisting aus dem norwegischen Küstenort Stavern hat der Ex-Polizist Jørn Lier Horst den skandinavischen Krimi schon um eine Reihe origineller und spannender Fälle bereichert. Am zerklüfteten Rande des Oslo-Fjords überlagern sich nicht nur immer wieder ganz verschiedene Ermittlungen und sorgen so für Rätsel, hier überschneiden sich auch immer wieder die polizeilichen Ermittlungen des Kommissars mit den journalistischen Recherchen seiner Tochter Line. Im nunmehr zehnten Band der Serie aber ermittelt Wisting ohne journalistischen Beistand und kommt auch deshalb nicht mit dem Fall eines scheinbar spurlos verschwundenen Taxifahrers voran. Line nämlich bereitet sich auf die Geburt ihres ersten Kindes vor. Gerade hat sie eine ehemalige Mitschülerin wiedergetroffen, die eine alte Villa geerbt hat, und niemand ahnt, dass das tödliche Geheimnis in deren Keller einen Schlüssel nicht nur zum Fall des Verschwundenen liefern kann. Ihr Vater kommt dem auf die Spur, und wer alte Häuser, verfallene Gehöfte und verwickelte Kriminalgeschichten liebt, kann in diesem atmosphärisch dichten Krimi schwelgen. Man kann also nur hoffen, dass Horsts neuer deutscher Verlag nach dem schon erschienenen Highlight "Eisige Schatten" (2015) auch die früheren Wisting-Krimis neu herausgibt.

(ub)

In dem Hafenstädtchen Stavern im Süden Norwegens verschwindet ein Taxifahrer. Sechs Monate später gibt es eine erste Spur. Der Verdächtige besitzt einen kleinen Bauernhof in der Nähe. Dort stößt Kommissar William Wisting auf das blutbefleckte Taxi des Verschwundenen und auf ein umfangreiches Drogendepot. Zur gleichen Zeit wird im Keller eines alten Hauses zufällig ein Tresor gefunden, in dem sich eine große Geldsumme sowie ein Revolver befinden. Mit dieser Waffe wurde in der Neujahrsnacht eine Studentin erschossen. Zunächst kann Wisting keinen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen erkennen. Doch als er mit seinen Ermittlungen ungewollt seine hochschwangere Tochter Line in Lebensgefahr bringt, ändert sich alles.