Blutroter Tod
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 9.99 €
Verlag: Fischer
Rezension
Reiko Himekawa ist noch keine 30 und schon leitende Ermittlerin bei der Tokioter Mordkommission. Das hindert ihre Eltern jedoch nicht, sich Sorgen zu machen, ihre Tochter könne als alte Jungfer enden, sie belästigen sie mit potenziellen Heiratskandidaten. Aber dies geschieht nur am Rande, denn Reiko übernachtet, statt zu Hause bei ihren Eltern, während der Ermittlungen im Bahnhofshotel, bei ihren Untergebenen im Polizistenwohnheim oder auf Tatami-Matten im Fitnessraum, eine Wohnung in der Nähe der Tatorte kann sich keiner leisten. Eine Fallbesprechung erscheint wie ein Symposium, wer etwas sagen will, meldet sich und steht auf. Diese kleinen Bonmots japanischer Lebensart machen zunächst den Reiz des Krimis aus, verlieren sich aber in überspitzten Schilderungen des Sozialgefüges. Reiko hat ihre Last mit den Kollegen: sexistische, rüpelhafte Idioten oder scharwenzelnde Schwerenöter. In dem streng hierarchisch aufgebauten Polizeiapparat mag Reiko die eindeutige Befehlskette, denn ihr Posten gibt ihr Bestätigung. In den Dialogen wechseln sich übertriebene Höflichkeit, wie Verbeugungen sogar am Telefon, mit Beleidigungen und Platzhirschgebaren ab. Das Interesse am Fall bleibt so auf der Strecke: Dabei werden nach der ersten Leiche im Unterholz noch acht weitere aus Tokios dreckigen Gewässern gefischt.
(md)Kurzbeschreibung
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