Bühlerhöhe
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 20 €
Verlag: List
Rezension
1952 - Rosa Silbermann wird aus dem Kibbuz von der israelischen Regierung als Beobachterin in den Schwarzwald beordert. Die junge Mutter hatte ihre Sommerferien früher in der Bühlerhöhe und dem Hundseck verbracht, den beiden Höhenhotels, die nun auch Kanzler Adenauer besucht. Verhandlungen um Wiedergutmachungszahlungen laufen, aber radikale Zionisten wollen das "Blutgeld" vereiteln. Drei belegte Briefbomben gab es, eine an Adenauer direkt adressiert. Ein Attentat während der Sommerfrische auf den Kanzler gab es zwar nicht, aber die Möglichkeit. Das Nobelhotel, mit seinen vermeintlich honorigen Gästen, ersteht in der atmosphärischen Erzählung mit viel Lokalkolorit wieder auf. Der Krieg ist im Schwarzwald äußerlich wie weggeputzt. Im Inneren der Figuren liegt die Erinnerung wie eine Staubschicht über jedem Tag. Drei Frauen betrachten in der von Männern dominierten Welt die internationalen Verwicklungen zwischen Waffenhändlern aus Tanger, ehemaligen Nazis mit frischer Weste und kratzbuckeligen Unternehmern. Sophie Reisacher, verbitterte Hausdame der Bühlerhöhe, ahnt, dass Rosa etwas verbirgt und Rezeptionistin Agnes erkennt in den mummelseegrünen Augen des Maghrebien den Mann, der sie als Kind vergewaltigte. Bis diese Augen sich für immer schließen.
(md)Kurzbeschreibung
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