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Donald Ray Pollock

Das Handwerk des Teufels

THRILLER UND KRIMIS

Informationen: , 19.8 €

Verlag: Liebeskind

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Redaktion

Leser

Rezension

In seinem düsteren und fesselnden Debütroman entwirft der 1954 geborene Arbeiter Donald Ray Pollock das brutale Porträt der ländlichen Gegenden im südlichen Ohio und West Virginia von 1945 bis zum Ende der 1960er Jahre. Das Leben seiner verzweifelten Figuren ist von Gewalt und Religion bestimmt, das Unglück hat sich ihnen eingeprägt. Der Kriegsveteran Willard Russell will seine Frau mit immer blutigeren religiösen Ritualen vor dem Krebstod bewahren. Seinen Sohn Arvin lehrt er vor allem, dass es immer eine passende Gelegenheit gibt, sich für Ungerechtigkeiten zu rächen. Der fanatische Wanderprediger Roy ermordet aus religiöser Hybris seine Frau. Unterdessen versucht der korrupte Sheriff Lee Bodecker Karriere zu machen, während seine Schwester Sandy mit ihrem perversen Mann Carl umherreist und jugendliche Anhalter ermordet.

Mitleidslos verflicht Pollock diese Handlungsstränge immer enger, er ist ein konsequenter und mutiger Erzähler, der vor Gewalt nicht zurückschreckt. Und nach dem finalen Zusammentreffen der Lebensfluchten seiner Charaktere bleibt der Leser erstaunt, tief bewegt und leicht verstört zurück.

(sh)

Kurzbeschreibung

Ein Roman als Wegführer in die Hölle. Seit Langem hat sich kein Erzähler mehr mit einer solchen Wucht in die erste Reihe der amerikanischen Literatur katapultiert. In seinem Debütroman entwirft Donald Ray Pollock eine Schreckensvision menschlicher Abgründe, brutal, nachtschwarz und ohne Hoffnung. Zwei Lebensfluchten kollidieren, eine auf dem Weg in die Verdammnis, die andere aus ihr heraus. Der junge Arvin wächst in den fünfziger Jahren im heruntergekommenen Niemandsland des Mittleren Westens auf. Hier hat sich der amerikanische Traum in einen fiebrigen Albtraum verwandelt, der bevölkert wird von psychopathischen Verbrechern, korrupten Sheriffs und religiösen Fanatikern. Arvin ringt um einen Ausweg aus dieser Welt. Doch als seine Freundin vom Ortsprediger missbraucht wird und sich daraufhin erhängt, nimmt auch er das Gesetz in die eigene Hand. Zur gleichen Zeit, nur wenige Meilen entfernt, brechen die beiden Serienkiller Carl und Sandy zur Jagd auf. Sie locken arglose Tramper in ihren Wagen, um sie dort auf brutale Art und Weise umzubringen. Irgendwo in der Tiefe des Hinterlandes, in jenem unsichtbaren Grenzgebiet zwischen Zivilisation und archaischer Grausamkeit, kreuzen sie schließlich Arvins Weg. Unaufhaltsam verstrickt Pollock seine Leser in ein undurchdringliches Labyrinth des Bösen. »Das Handwerk des Teufels« ist ein ebenso verstörender wie mitreißender Roman über den epischen Kampf zwischen Schicksal und Moral, Schuld und Gerechtigkeit. Die Hoffnung stirbt immer zuletzt. Aber sie stirbt. KrimiZeit-Bestenliste: Platz 1 im April 2012 Einstieg auf Platz 3 im März 2012 "Wüstes, grandioses Romandebüt." (Urteil der Jury) ARD Morgenmagazin, 29.2.12 "Für mich eines der besten Bücher der letzten Jahre – menschliche Abgründe als ganz große Literatur." Thomas Schindler www.daserste.de Süddeutsche Zeitung, 3.3.12 Autodidakt der Apokalypse: Donald Ray Pollock "Pollocks Welt ist von alttestamentarischer Strenge; er schildert ein wahrhaft gottverlassenes Land mitten im bible belt. Das Erstaunliche an diesem finster-furiosen Debüt ist, dass man ihm keinerlei Konstruktion anmerkt. Pollock braucht keinen "Plot", denn er hat wirklich etwas zu erzählen - und auch kein Genre, dazu schreibt er zu gut. Was diesen Roman heraushebt, ist nicht seine buchstäbliche street credibilty, sondern seine stilistische Bravour. Pollocks untröstliche Lakonie ist getriggert von kalter Wut. Da macht einer Sprache zu seiner Waffe, um gezielt zurückzuschießen. Gerichtet ist diese Waffe gegen eine Herkunftswelt, in der Gewalt nicht die Ausnahme ist, sondern die Regel. Alle handeln aus niedrigsten Motiven, sind debil, geisteskrank oder wenigstens völlig verkommen. Und der Tod ist nur schäbig und hundsgemein. So entfällt jene kriminalistische Kulinarik, die es Lesern erlaubt, sich an Bluttaten zu delektieren. "Manche Menschen waren einfach dazu geboren, begraben zu werden", lautet ein typischer Satz in diesem in seiner nüchternen Diabolik böse funkelnden Roman. Donald Ray Pollock ist ein Teufel, der sein Handwerk wirklich versteht." (Christopher Schmidt) Die Zeit, 1.3.12 "Der Teufel, der hier am Werk ist, hat viele Namen: Armut, Fanatismus, Mittelwesten. Ihre Summe lautet: Mensch. Das klingt pathetisch, aber es fällt verdammt schwer, nach der Lektüre dieses wüsten Buches nicht die Küche zu zertrümmern oder mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen. Es ist fast unmöglich, die deprimierenden Biografien, die Pollock im ausgenüchterten Ton eines Fallanalytikers rapportiert, als Fiktion zu akzeptieren. Pollock hat gut dreißig Jahre als Arbeiter und LKW-Fahrer für die Mead-Papiermühle gearbeitet und vermutlich die Strecke zwischen Knockemstiff in Ohio, dem Ausgangs- und Endpunkt von Arvins Geschichte, und Lewisburg in West Virginia hunderte Male selbst zurückgelegt. Ein ungeheurer Zorn gerinnt in den gehämmerten Sätzen dieses Debütromans eines 55-Jährigen zur Breitwandaufnahme einer Landschaft voller Leichen und einer Zivilisation aus Dreck und Müll." (Tobias Gohlis) Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.3.12 "Niemand kommt ungeschoren davon in diesem Höllenritt von Roman, den man strenggenommen weder als Krimi noch als Thriller klassifizieren kann. Es geht hier nicht um die Aufklärung eines Verbrechens oder actionreiche Spannung. Pollock fragt auch nicht nach dem Ursprung des Bösen, denn das ist bekanntlich immer und überall. Der amerikanische Schriftsteller, dessen ebenso anschaulicher wie urwüchsiger Stil zuweilen an Cormac McCarthy erinnert, zeigt vielmehr, welche Mechanismen ineinandergreifen, wenn sich die Menschen nach den archaischen Gesetzen der schlechtesten aller Welten verhalten. Ist die Ausgangskonstellation erst einmal akzeptiert, folgen die Handlungsstränge einer unerbittlichen Logik, die trotzdem nie vorhersehbar wirkt." (Alexander Müller) Frankfurter Rundschau, 13.3.12 Eine Geschichte wie aus dem Alten Testament: Man fürchtet sich vor Gott, man bringt seine Mitmenschen trotzdem um… Pollocks Heimatstaat Ohio liegt im Bible Belt. Man kann aber auch anderswo in den USA auf Religionsfanatiker oder -heuchler treffen, vermutlich muss man nur die evangelikalen Fernseh- und Radioprogramme einschalten. Trotzdem würde man die Charaktere Pollocks nicht gerade als lebensnah bezeichnen. Der Autor treibt sie in die Groteske und in eine so höllische wie sprachkräftig poetische Welt. Fast alle bemühen sie sich um ein (göttliches) Zeichen - gegen jede Wahrscheinlichkeit und bis zum letzten Atemzug. Nur der Leser gibt bald die Hoffnung auf, dass es an dieser Straße der Leichen irgendwo ein höheres Wesen gibt. Und wenn, interessiert es sich für anderes." (Sylvia Staude) FOCUS, 20.2.12 "Ein Höllentrip und eines der aufwühlendsten Bücher der Saison." (Jobst-Ulrich Brand) STERN, 23.2.12 "Donald Ray Pollock zeigt mit furchtbar ruhiger Konsequenz, wie "Das Handwerk des Teufels" funktioniert, zeichnet ein böses Sittengemälde aus den USA der 50er, voll sexuellem Missbrauch, Korruption, Voyeurismus, Wahnsinn und Gewalt." (Helge Hopp)


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