Das Labyrinth

Vor einem halben Jahr ist die elfjährige Magda verschwunden. Ihre Mutter, Psychologin Åsa Horn, findet nicht wieder ins Leben zurück und pendelt zwischen blindem Aktionismus und Depressionen. Sie und ihr Mann hatten Schwierigkeiten, den Bedürfnissen ihrer Tochter gerecht zu werden, zu viel beschäftigte sie stetig selbst. Åsas Mann Martin, bekannter Lektor eines großen Verlages, hat jetzt obendrein Schuldgefühle wegen seiner außerehelichen Beziehungen, seinem toten Bruder und seinen Geheimnissen, die er braucht und wahrt. Und er ist zum Hauptverdächtigen avanciert, nachdem die Polizei Blut in seinem Auto gefunden hat. Schulkrankenschwester und Nachwuchsschriftstellerin Katja lässt das Verschwinden des Kindes ebenfalls nicht los, denn Magda hatte Blessuren. Aber für sie ist Martin kein Unbekannter und sie half dem Kind nicht, jetzt sucht sie Antworten. Ihr Liebhaber Tom arbeitet für Martin Horn, und auch er gerät in eine intensive, fast manische Beziehung zu dem charismatischen Mann. Die zwei Paare und vier unterschiedlichen Figuren, die von dem komplexen Geflecht ihrer gegenseitigen Beziehungen nichts ahnen, und denen auch selbst nicht unbedingt zu trauen ist, erzählen jeweils ihre Version der Ereignisse vor und nach dem Verschwinden. Eindringlich, elegant und traurig.

(md)

Martin und Åsa Horn sind so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass für ihre elfjährige Tochter Magda kaum Aufmerksamkeit übrig bleibt. Als Magda plötzlich vermisst wird und der Verdacht die Eltern trifft, begeben sie sich auf eine nervenaufreibende Spurensuche – ebenso wie Tom, Martins loyaler Kollege, und die Schulkrankenschwester Katja, die vor Magdas Verschwinden Narben und blaue Flecken am Körper des Mädchens entdeckt hatte. Vier unzuverlässige Erzählerstimmen entführen den Leser in ein Labyrinth aus Schuldbekenntnissen und Indizien. Immer neue Irrwege tun sich auf, bis am Schluss eine überraschende Entdeckung wartet …