Der Dieb
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 22 €
Verlag: Diogenes
Rezension
Nishimura ist ein Dieb. Jeden Tag durchstreift er Straßen, Bahnhöfe und Züge, um wohlhabenden Menschen das Portemonnaie zu stehlen. Seine Handlungsweise ist altmodisch; geschickt entwendet er die Geldbörse, lässt sie in seine eigene Manteltasche gleiten, dann sucht er sich einen ruhigen Ort, entnimmt das Geld und schmeißt sie mitsamt Kreditkarten, Ausweisen, Mitgliedskarten und Fotos in einen Mülleimer. Sauber, gewaltlos und einfach, so hat er es einst von seinem Mentor gelernt. Die Erinnerungen an ihn haben Nishimura zurück nach Tokio gebracht. Und während er seinem Tagesunterfangen nachgeht, trifft er unvermeidlich auf gefährliche Schatten aus seiner Vergangenheit, die ihn ins Verderben führen. Fuminori Nakamuras "Der Dieb" ist ein wohlerzählter Roman, der besonders stark in den Passagen ist, in denen die Titelfigur über ihr Leben und Tun sinniert. Insbesondere sprachlich überzeugen die Reflexionen des Diebes über sein Dasein als Außenseiter und Krimineller, dabei gelingt es Nakamura, dass der Leser mit diesem Außenseiter mitfühlt und seinen vermeintlich ehrenwerten Kodex als leuchtendes Beispiel in der Welt des Verbrechens sieht. "Der Dieb" ist ein ruhiger, nachdenklicher Kriminalroman, dem man manche bemühte Symbole und überzeichnete Figuren nachsieht.
(sh)Kurzbeschreibung
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