Der Engel des Patriarchen
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 15 €
Verlag: Litradukt
Rezension
Von einem Fluch sei ihre Familie belegt, muss Emmanuela von ihrer Tante Couz erfahren. Da Couz nicht mehr lange leben wird, will sie Emmanuela in die Geheimnisse der Geisterbeschwörung einweisen. Doch die Bankdirektorin glaubt nicht an Geister und Flüche, vielmehr lebt sie zufrieden mit ihrem erwachsenen Sohn und einem Geliebten in Port-au-Prince. Dennoch gibt es Zeichen: Ein Bild hängt schief im Flur, obwohl sie es jede Nacht richtet. Ihr Geliebter wird von seinen treuen Hunden zerfleischt. Der Fluch könnte auch erklären, warum ihre Familie von rätselhaften Ereignissen heimgesucht wird … Klug konzentriert sich Kettly Mars in ihrem spannenden Roman zunächst auf die rationale Emmanuela. Sie baut die unheimliche Bedrohung langsam auf, während sie sukzessiv weitere Verzweigungen dieser Familie einführt, die ebenfalls von dem Fluch betroffen sein könnten – oder aber sich in Spinnereien ergehen, um eigene Schwächen nicht anzuerkennen. So verbindet sie (Aber-)Glauben mit Gesellschaftskritik und immer wieder auch Seitenhiebe gegen das Verhalten von Männern, die insbesondere mit der Angewohnheit, sich eine zweite Frau als Geliebte zuzulegen, letztlich für eine fatale Bedrohung sorgen. Ein kluger übersinnlicher, gesellschaftskritischer Thriller – mit blutigem Ausgang.
(sh)