Der Gefrierpunkt des Blutes
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 9.99 €
Verlag: Rowohlt
Rezension
"Als ihr noch in Höhlen gewohnt und Steine geklopft habt, waren wir in Rom schon schwul." So schimpft Vicequestore Rocco Schiavone über die Bewohner des Aostatals, in das er strafversetzt wurde. In Lodenmantel und Slippern stapft er dann durch den Schnee des noblen Skigebiets, um die erste Leiche der kleinen Questura zu betrachten. Ein Mann wurde von einer Schneeraupe überfahren. Im Hals des Mannes findet sich ein Tuch. War er schon tot? Nicht nur die relativ vielen Einzelteile der Leiche, auch seine Sehnsucht nach Rom, die Kälte, die Einheimischen und seine Geliebte gehen dem Ermittler gehörig "auf den Sack". Einzige Lichtblicke: ein Joint am Morgen und gelegentlich eine krumme Tour, bei der etwas Marihuana vom Laster fällt, das für zusätzliches Bares sorgt. Der rotzige Tonfall des übel gelaunten Schiavone erheitert über die teils dürftige Krimihandlung hinweg. Unikate, wie der eigenwillige Staatsanwalt, oder Schiavones verfressener Freund - oder unversehens auftauchende illegale Singhalesen, die der Beamte aber lieber an ihrem Treffpunkt als bei den Behörden abliefert -, zeigen, wie viel Potenzial zur leichten Unterhaltung in der Reihe steckt. Nur leider gerät der Plot gelegentlich zur Posse.
(md)