In der Haut des Teufels
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 19.99 €
Verlag: C. Bertelsmann
Rezension
Mit seiner Größe von 2,06 Metern und einem IQ von über 140 ragt der 1948 geborene Edmund Kemper in doppelter Hinsicht aus der Riege bekannter Serienmörder heraus. Mit 15 Jahren probierte er aus, "wie es ist, seine eigene Großmutter zu erschießen", erschoss seinen so verwitweten Großvater aus Mitleid gleich mit und landete in der Psychiatrie, wo man wenig mit ihm anzufangen wusste. Für den hochintelligenten Autodidakten wurde die Anstalt sogar zu einer Art Vorschule für eine Mordserie, deren letzte Opfer seine verhasste Mutter und deren Freundin wurden. Warum der französische Autor Dugain diesen mörderischen Koloss in seinem Roman noch 14 Zentimeter größer gemacht hat, bleibt wie vieles in diesem Buch unklar. Wenn er seinen Helden im Gefängnis ganz ungerührt von seinen Verbrechen sprechen lässt, von vertrauensseligen Psychiatern und ahnungslosen Polizisten, die sich vom Mörder persönlich beraten lassen, gewinnt die reale Vorlage, die hier überall durchschimmert, weder an Spannung noch an psychologischer Tiefenschärfe. Das Leben hat da wieder einmal eindeutig die bessere Geschichte geschrieben, und auf deren dunkle Passagen vermag Dugains Roman kein neues Licht zu werfen.
(ub)Kurzbeschreibung
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