Der Kinderzug
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 19.99 €
Verlag: Droemer
Rezension
Auch in Michaela Küppers letztem Roman „Kaltenbruch“ ging es um das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte und einen Kommissar, der 1954 mit seinem Aufstieg bei der Polizei während des Nationalsozialismus konfrontiert wird. Doch „Der Kinderzug“ ist nicht in erster Linie ein Krimi, auch wenn darin ein Kind verschwindet. Der Roman erzählt vielmehr von einer Frau, die im Jahr 1943 die fast aussichtslose Aufgabe übernommen hat, eine Gruppe von Mädchen vom Ruhrgebiet aufs Land zu bringen und dort für ihre Sicherheit zu sorgen. Zunächst finden die Kinder Unterschlupf in einem wohnlichen Haus. Aber schon bald müssen sie dieses Domizil verlassen, und es beginnt eine Odyssee, die die junge Lehrerin in ein tiefes Dilemma stürzt. Obgleich es um die Sicherheit der ihr anvertrauten Kinder geht, mischt die Politik mit, und Barbaras verzweifelte Versuche, sich dem System zu entziehen, enden in Frustration und Chaos. Vor allem aber ist es das Schicksal des verschwundenen Mädchens und der Verdacht, dass ein polnischer Zwangsarbeiter hinter diesem Fall steckt, die Barbara dazu zwingen, sich über ihre Einstellung zu den Machthabern und ihren bösen Ränkespielen klar zu werden. „Der Kinderzug“ wird für die engagierte junge Frau zu einem Prozess der Selbstfindung und der Wahrheitssuche.
Ein spannendes Buch über die letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs, dank gründlicher Recherchen authentisch.