Der unsichtbare Freund
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 13 €
Verlag: Heyne
Rezension
Christopher ist siebeneinhalb und mit seiner Mutter auf der Flucht. Seit dem Tod ihres Mannes hatte sie wenig Glück gehabt, doch das Städtchen Mill Grove scheint ein guter Ort zum Untertauchen. Selbst die Wolken scheinen hier zu lächeln, und eines Tages folgt Christopher einer von ihr in den Wald. Und bleibt tagelang darin verschwunden. Als er wieder auftaucht, sind seine Schulprobleme verschwunden, doch er hat einen seltsamen Auftrag mit heimgebracht. Einen scheinbar harmlosen, der mit einer schrecklichen Drohung verknüpft ist. An Stephen Kings Roman „Es“ erinnert einen hier nicht nur, dass Chbosky sein sehr dickes Buch in einem recht kleinen Ort angesiedelt hat, sondern auch die Kinderperspektive. Doch während King sein Buch füllt, indem er die Schrecken solcher Kleinstadtkindheiten geduldig zusammenkehrt, konstruiert sein Nachfolger eine so abstruse und ausufernde Geschichte, dass es schon einer sehr kindlichen und zugleich fügsamen Lesehaltung bedarf, um ihr zu folgen. Hier merkt man von Anfang an, dass der Verfasser zwar ein „Drehbuchschreiber und Regisseur“, aber kein Erzähler ist. Etwa, wenn Chbosky die Kinderperspektive verfehlt, indem er einen anderen kleinen Jungen hartnäckig als „der kleine David Olson“ präsentiert – obwohl der da doch gerade Großes vorhat.
(ub)