Der Wachmann
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 20 €
Verlag: Liebeskind
Rezension
Sie leiden unter Klaustrophobie? Lesen Sie dieses Buch nicht! Es sei denn, Sie gehen davon aus, dass die literarische Beschreibung klaustrophobischer Zustände Ihre eigenen Ängste zu heilen vermag. Überhaupt spielt Peter Terrins "Der Wachmann" virtuos mit den Urängsten des Lesers. Das aufs Wesentliche reduzierte Setting mit zwei, zwischendurch auch mal drei, Menschen in einem begrenzten unwirtlichen fensterlosen Raum verursacht bei der Lektüre schon Beklemmungen. Die lakonische, nur selten ins Emotionale driftende Sprache tut ihr Übriges, damit die Geschichte der Wachmänner Michel und Harry, die tagaus, tagein rund um die Uhr die Tiefgarage eines Wohnblocks mit Luxusappartements bewachen, für ein dauerhaft flaues Gefühl in der Magengegend sorgt. Terrin schafft es dabei, seinen Roman ?zu einer bildhaften Beschreibung der modernen Gesellschaft werden zu lassen. In ihr gibt es keine Gemeinschaft mehr, sondern nur noch gegenseitige Kontrolle und ständiges Misstrauen. Michel und Harry sind vielleicht das letzte Bollwerk des gegenseitigen Vertrauens, doch auch dieses Bollwerk gerät unter immensen Druck. Die meist sehr kurzen Kapitel sorgen für einen recht atemlosen Lesefluss, sodass der Leser das Buch nur ungern aus der Hand legt.
(ct)Kurzbeschreibung
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