Der Wille zum Bösen
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 14.99 €
Verlag: Heyne
Rezension
Dustin Tillman ist 13 Jahre alt, als seine Eltern ermordet werden. Sein Adoptivbruder Russel kommt für die Tat ins Gefängnis. Doch 27 Jahre später wird er wieder entlassen, da seine Unschuld bewiesen werden konnte. Dustins Welt gerät aus den Fugen. Was ist damals wirklich geschehen, woran erinnert er sich tatsächlich? Will Russel sich rächen? Dustin war damals einer der Hauptbelastungszeugen. Zudem liegt Dustins Frau im Sterben, und womöglich geht ein Serienmörder um. Was sicher schien, geht verloren, und Dustins Leben löst sich auf. Die "Washington Post" bezeichnet "Der Wille zum Bösen" als "das furchteinflößendste Buch des Jahres" - und sie hat recht. Gar nicht mal, weil so viele schreckliche Verbrechen geschildert werden, sondern weil eine durchdringende Atmosphäre der Unsicherheit herrscht. Dan Chaon erzählt die Geschehnisse aus mehreren Perspektiven und springt in der Zeit vor und zurück. Manche Passagen sind zwei- oder gar dreispaltig geschrieben, lassen mehrere Figuren gleichzeitig zu Wort kommen oder heben unterschiedliche Aspekte hervor. Manipulierte Erinnerungen und die Fragilität von Identität spielen ebenso eine Rolle wie satanistische rituelle Gewalt, Drogenexzesse und die Frage, was Wahrheit und was Wahn ist, und ob es Wahrheit überhaupt geben kann.
(kr)