Der Würfel
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 22 €
Verlag: Atrium
Rezension
Nach Dave Eggers "The Circle" bringt der promovierte Jurist und Bürgerrechtler Bijan Moini jetzt einen "Würfel" ins Spiel. "Würfel" wurde die fürsorgliche Diktatur der Algorithmen genannt, die den Menschen ein unbeschwertes Dasein mit freiem Grundeinkommen verspricht. Nur müssen sie dafür ihr Privatleben offenlegen. Smarte Kontaktlinsen und Ohrstöpsel führen ihre Nutzer durch diese neue, meist künstlich aufgehübschte Welt. "Pred-Scores", die Berechenbarkeit eines Menschen, entscheiden über die Höhe seiner Zuwendungen. Der Held dieses Debütromans aber will sich nicht unterordnen und vertraut auf Würfel und Münzen als einfache Zufallsgeneratoren. Das macht ihn und andere "Offliner" und "Gaukler" zu Außenseitern; zumal als die Polizei Hinweise auf einen Aufstand erhält. Leider wirkt Moinis Held, wenn er eine Münze entscheiden lässt, ob er Milch und Zucker zum Kaffee möchte, weniger wie ein Rebell als wie ein Zwangsneurotiker. Und er bewegt sich intellektuell nicht auf dem Niveau jener großen Fragen nach der Verführbarkeit des Menschen und der Optimierbarkeit der Gesellschaft, die "Der Würfel" berührt, aber nicht überzeugend behandelt. Was bleibt, ist ein Spiel mit den beängstigenden Möglichkeiten neuer Kommunikationstechniken und deren Risiken und Nebenwirkungen.
(ub)Kurzbeschreibung
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