Der zehnte Gast
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 12.9 €
Verlag: Bastei Lübbe
Rezension
Das Motiv ist im Krimi nicht neu: Zehn, sich fremde, Gäste reisen zu einer kleinen Auszeit in ein schönes Landhotel, hier in die Catskill Mountains, ohne WLAN und Handyempfang und zu ihnen gesellt sich ein Blizzard, der aus der Abgeschiedenheit Isolation macht und bereits in der ersten Nacht stirbt jemand. Eine zweite Leiche wird kurz darauf entdeckt und dann fällt auch noch der Strom aus. Curiosity killed the cat, aber hier sei es den Überlebenden nachzusehen, dass sie sich gegenseitig misstrauisch mit Fragen löchern, um mögliche dunkle Geheimnisse ans Licht zu zerren. Den Plot, in dem eine isolierte Gruppe nach und nach von einem Mörder aus ihrer Mitte dezimiert wird, könnte man als auserzählt bezeichnen. Aber Lapena lässt jede Figur auf angenehm nahbare Weise in der erst heimeligen, dann unheimlichen Atmosphäre des Hotels abwechselnd zu Wort kommen, sodass es unerklärlich scheint, wer einen Grund hätte, die Morde zu begehen, sich aber gleichzeitig für den Leser immer mehr mögliche Motive auftun. Alle sind gute Beobachter ihrer Mitmenschen und haben verschiedene interessante Anliegen, warum der Erholungsbedarf sie in die Einöde trieb. Liebe und Drama inbegriffen.
(md)