Die Ewigkeit in einem Glas
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 22 €
Verlag: Dumont
Rezension
Mit Geistern kennt Jess Kidd sich aus. Schon ihre ersten Romane waren eine amüsante Hommage an die Welt der Gespenster, die das Leben all jener, denen sie sich zeigen, aufmischen. Auch Bridie Devine ist alles andere als erfreut, als ihr an einem warmen Herbsttag ein Geist begegnet. Zumal der durchsichtige Kerl, der auf seinem eigenen Grab hockt, behauptet, sie zu kennen. Doch Ruby Doyle weicht der Detektivin nicht mehr von der Seite, und so changiert auch Jess Kidds dritter Roman zwischen Kriminal- und Spukgeschichte. Man schreibt das Jahr 1863. Bridie soll die entführte Tochter eines Landadeligen finden, doch der Auftrag hat seine Tücken. Es wird gemunkelt, dass das Kind nicht normal sei. Halb Mensch, halb Fisch soll es sein und Zähne haben wie ein Hecht. Jess Kidd spinnt aus dem fantastischen Stoff eine spannende Kriminalgeschichte und taucht tief hinein in die Welt der Exzentriker und Monstrositätensammler des 19. Jahrhunderts. Sie beweist dabei ein weiteres Mal ihr großartiges Erzähltalent, gepaart mit viel englischem Humor. Der Leser fühlt sich hineinversetzt in das London von Charles Dickens und fragt sich am Ende verstört: Gibt es sie vielleicht wirklich, die Gespenster und Anderswesen?
(pep)