Die Frau mit dem roten Schal

Jamal Salaoui begegnet auf der Klippe von Yport in der Normandie einer Frau in einem zerrissenen Kleid. Vor seinen Augen lässt sie sich in den Abgrund fallen. Jamal ist geschockt, die Polizei beginnt zu ermitteln. Kommissar Piroz mutmaßt, das Ereignis hinge mit den Morden an zwei jungen Frauen zehn Jahre zuvor zusammen. Als Jamal Briefe erhält, in denen Zeitungsausschnitte zu eben diesen Morden liegen, ahnt er noch nicht, dass seine Begegnung mit der Unbekannten ihn zum Hauptverdächtigen macht. Obendrein decken sich Jamals Erinnerungen nicht mit denen der anderen Zeugen und allmählich beginnt der Leser, an der Unschuld des sympathischen Paraathleten zu zweifeln. Bussi ist in Frankreich ein Garant für hohe Verkaufszahlen und mit etlichen Preisen ausgezeichnet. Dass das Buch diesen Erwartungen nur in Teilen gerecht wird, könnte an der Übersetzung liegen. Im Deutschen transportieren die Worte nur wenig landschaftlichen Zauber und stilistische Finesse. Liebe, Verrat, eine Verschwörung und schöne Frauen, das funktioniert dagegen, Bussi arbeitet mit bunten, vollblutigen Motiven einen emotionalen Thriller aus. Und wenn der Leser glaubt, er ahnt, worauf das Ganze hinausläuft, irrt er bis zuletzt.

(md)

Jamal sieht zuerst nur den roten Schal. Dann die verzweifelte junge Frau, die am Rand der Klippen steht. Er will sie retten, wirft ihr den Schal zu. Doch die Frau springt. Und niemand glaubt ihm seine Geschichte, denn es sind bereits zwei Frauen zu Tode gekommen, nach exakt dem gleichen Muster. Verzweifelt versucht Jamal zu beweisen, dass er nichts mit dem Tod der Frau zu tun hat, aber alles spricht gegen ihn. Und schon bald weiß er selbst nicht mehr, was wahr ist und wem er noch vertrauen kann … Ein hochspannendes und emotionales Spiel zwischen Schein und Wirklichkeit.