Die Krieger
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 16 €
Verlag: Dumont
Rezension
Das kann nicht gut gehen, wenn es einen Berliner hinter den Weißwurstäquator und bis zur Münchner Kriminalpolizei verschlägt. Und das auch noch im Jahr 1984, wo der (reale) Brandanschlag auf die Diskothek Liverpool für Entsetzen gesorgt hat. Was für Kriminalkommissar Nick Marzek zunächst nach einem Machtkampf im Rotlichtmilieu aussieht, nimmt eine überraschende Wendung, als die Münchner Polizei von ihren italienischen Kollegen ein mit Adler und Hakenkreuz geschmücktes Bekennerschreiben zugeschickt bekommt. Vorbei ist es mit der Münchner Gemütlichkeit. Nick wird von seinem Chef zur Aufklärung nach Mailand geschickt, und weil keine professionelle Übersetzerin zur Hand ist, begleitet ihn Graziella Altieri, die im Kommissariat bis dahin als Reinigungskraft gearbeitet hat. In Italien kommen die beiden nicht nur einander näher, sondern auch einer Mordserie, deren blutige Details Manfred Maurer der Realität entlehnt hat. Das ist gut gefunden, aber doch auch ein paar Nummern zu groß und zu komplex, um mal eben so von einem auswärtigen Ermittlerduo im Rahmen einer schlichten Dienstreise aufgeklärt zu werden. Es liest sich gut, lädt aber zum Vergleich mit der Wirklichkeit ein und hinterlässt den Eindruck zurück, dass die Realität hier die bessere Geschichte erzählt.
(ub)