Die Melodie der Geister

Ein berühmter Neurochirurg wird tot an seinem Schreibtisch aufgefunden, das Gesicht mit einer Maske bedeckt, darunter Freuds Buch "Totem und Tabu". Zwar ahnt Michel de Palma, dass, wer ein Tabu verletzt, mit dem Tod rechnen muss. Doch wessen Bambuspfeil traf den 96-Jährigen? Seine Ermittlungen führen Marseilles vielschichtigsten Polizeikommandanten in die Unterwelt der alten Hafenstadt. Masken der Kopfgeldjäger aus Neuguinea werden hoch gehandelt, und Xavier-Marie Bonnot knüpft die Verbindung zum internationalen Kunsthandel und weiteren unheimlichen Morden mit stetig steigender Spannung. Mit dem Logbuch des historischen Seglers "Marie-Jeanne" setzt sich der Kommissar und Liebhaber klassischer Musik auf die Fährte der ersten Sammler und Entdecker der Papuastämme Mitte der Dreißigerjahre. Der ermordete Arzt gehörte dazu, und welche weitreichenden Folgen die Ausplünderung der Ureinwohner hatte, setzt der Autor schließlich auf Neuguinea mit gutem Blick für die Gegenwart in Szene. Hier schließt sich der Kreis, der mit geisterhaften Flötenklängen begann, zu einem Krimi, der Levi-Strauss' "Traurige Tropen" mit der Gier nach ihren Überresten kenntnisreich verbindet und mit einem systematisch denkenden und fantasiebegabten Ermittler glänzt.

(lk)

Der Marseiller Polizeikommandant Michel de Palma, auch »Baron« genannt, soll Licht in den Fall des Mordes an Dr. Delorme bringen, der tot an seinem Schreibtisch aufgefunden wurde, vor ihm aufgeschlagen Freuds Werk Totem und Tabu. 60 Jahre zuvor hat der Wissenschaftler in Neuguinea den Einheimischen Schädel und Totenmasken abgekauft. Warum fehlt in Delormes Villa einer dieser Schädel? Während die Ermittlungen laufen, kommt es zu weiteren Verbrechen an Ethnologen und Kunsthändlern. Hat Michel de Palma es mit einem manischen Mörder zu tun? Seine Untersuchungen führen den opernbegeisterten, unbeugsamen, unberechenbaren Ermittler in die Tiefen der Marseiller Unterwelt aber auch nach Neuguinea und in die internationale Kunsthandelszene.