Die Plotter

In einer Bibliothek ist Raeseng aufgewachsen, seit er aus einem Waisenhaus geholt wurde. Zur Schule ist er nie gegangen, lesen hat er sich selbst beigebracht und bis heute sind Bücher für ihn allenfalls ein Mittel gegen Langeweile. Und er hat viel Zeit totzuschlagen zwischen zwei Aufträgen, die er als Profikiller erledigt. Die Bibliothek ist eine Tarnung für eine hochprofessionelle, perfekt organisierte Killerindustrie. Raeseng ist derjenige, der die Aufträge ausführt, vorher schon haben Tracker die Opfer aufgespürt und Plotter Tötungspläne ausgetüftelt. Raeseng muss nur noch abdrücken. Doch dann geraten immer mehr Killer ins Visier der Plotter - und schon bald steckt auch Raeseng zwischen allen Fronten. Un-Su Kim erzählt seine sehr unterhaltsame Auftragskillergeschichte mit Noir-Elementen und sehr viel schwarzem Humor. Erscheint Raeseng auf den ersten Blick einer jener melancholischen Killer zu sein, die die Kriminalgeschichte zur Genüge kennt, entpuppt sich seine Melancholie alsbald als Langeweile und ungesunde Selbstbezogenheit. Aber glücklicherweise gibt es da einige Frauen, die ihn wachrütteln. "Die Plotter" paart gelungen brutale Gewalt mit Humor, ohne in Zitate zu verfallen, und variiert bekannte Muster originell. Ein einnehmend gestaltetes Buch und rasantes Lesevergnügen.

(sh)

Raeseng ist Killer von Beruf, seit ihn Old Raccoon als Kind bei sich aufnahm und ausbildete. Aufgewachsen an einem geheimen Rückzugsort in Seoul, einer Bibliothek voller alter Bücher, gehört er zur Killer-Elite Koreas. Denn Old Raccoon ist ein Plotter. Als Kopf der Organisation »Library of Dogs« hat er seit Jahrzehnten alle politisch gewollten Exekutionen in Korea geplant. Doch als die Macht der Diktatur schwindet, gerät auch der Einfluss der Plotter ins Wanken – und eine neue Generation beginnt, ihr eigenes tödliches Netzwerk aufzuziehen. Als Raeseng vom Plan der Plotter bei der Ausführung eines Auftrags abweicht, geraten die Dinge außer Kontrolle – und Raeseng rückt selbst an die erste Stelle der Todesliste …