Die Schuld einer Mutter
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 19.99 €
Verlag: Manhattan
Rezension
Gibt es Thriller für Frauen? Die Frage muss zumindest bei diesem mit Ja beantwortet werden, auch wenn man sich über Gender-Klassifizierungen ärgern kann. Aber dies ist ein Thriller für Frauen, besonders für Frauen mit Kindern. Das Buch lebt von der Identifikation mit der Hauptfigur, der berufstätigen Mutter Lisa mit drei Kindern, sieben, elf und 13. Sie wohnt mit ihrem Mann, der oft bis spät in die Nacht Taxi fährt, drei Hunden und einigen Katzen auf dem platten Land in England und arbeitet obendrein Vollzeit als Leiterin des Tierheims. Sie ist überfordert, sie erzählt dem Leser, wie ihr Leben aussieht und fragt: "Jammere ich? Ich finde selbst, ich jammere." Das tut sie nicht, jeder würde unter diesem Pensum auf dem Zahnfleisch gehen und vielleicht würde man in dieser Situation auch vergessen, die Freundin der Tochter nach der Schule wie zugesagt zur Übernachtung mitzunehmen. Erst einen Tag später, als sich das Missverständnis aufklärt, wird offenbar, dass Lucinda nun schon seit fast 24 Stunden verschwunden ist. Lisa ist schuld. In dem schönen Naturreservat treibt ein Päderast sein Unwesen, der es auf Mädchen in Lucindas Alter abgesehen hat und der zwei Mädchen in seine Gewalt bringt und sie nach einer Vergewaltigung am Straßenrand aussetzt. Nur Lucinda bleibt verschwunden. Ein Horrortrip für Lisa beginnt, auf dem der Leser bis zur letzten Seite mitfiebert.
(md)