Die Sterntaler-Verschwörung

Vier Jahre mussten Fans des Frankfurter Kommissars Marthaler warten, bis Jan Seghers ihn wieder einen Fall lösen lässt. Das Warten hat sich gelohnt. Marthaler begibt sich gewohnt bärbeißig an die Arbeit, die ihn schon bald vollständig ausfüllt. So vollständig, dass in seinem Privatleben mal wieder nichts mehr läuft wie gewünscht. Er sei, so Marthaler, "der beste Nichtmerker der Welt", weshalb ihm mal wieder die geliebte Frau abhandenkommt. Dieses Wechselspiel zwischen Crashs im wirklichen Leben und Höhenflügen als Ermittler kennt man aus vielen Krimis, und doch gelingt es Seghers, Marthaler als einzigartige Figur zu zeichnen, die dem Leser Identifikationspotenzial bietet. Die Geschichte selbst ist solide gestrickt, nach und nach bringt der Autor die parallel laufenden Handlungsstränge um den Streuner Süleyman und den aktuellen Mordfall Marthalers zusammen und baut dabei einige überraschende Wendungen ein. Die klassische Unterscheidung in "good cop - bad cop" wird dabei als "Bulle - Polizist" variiert, sie spielt für den Fortgang der Handlung eine wichtige Rolle. Bleibt zu hoffen, dass Seghers Marthaler nun nicht wieder jahrelang in den Ruhestand schickt. Der Leser wird es ihm danken.

(ct)

Schwarzenfels in Osthessen, ein kleiner Ort im Morgengrauen. Die Welt scheint zu schlafen. Süleyman, ein junger Streuner, wird Zeuge, wie ein Motorrad von der Fahrbahn abkommt und in einer Senke verschwindet. Als der junge Mann die Taschen des toten Fahrers plündert, findet er einen Umschlag mit Fotos. Fotos, die es nicht geben dürfte. Süleyman wittert seine Chance, an Geld zu kommen. Doch er hat sich auf Gegner eingelassen, die vor nichts zurückschrecken. Die Jagd beginnt – Süleyman muss fliehen. Zur selben Zeit wird in einem Frankfurter Hotelzimmer die Leiche einer Frau aufgefunden. Man hat ihr mitten ins Auge geschossen – Zufall oder ein symbolischer Akt? Bei dem Opfer handelt es sich um eine bekannte Journalistin. Kommissar Marthaler entdeckt, dass sie einer Verschwörung auf der Spur war. Der Sterntaler-Verschwörung. Der fünfte Fall mit Kommissar Marthaler spielt im Jahr 2008. Die Landtagswahlen in Hessen enden mit einem Patt. Der Ausbau des Frankfurter Flughafens steht auf dem Spiel – eines der größten Bauprojekte der Nachkriegszeit. Wo es um so viel Geld geht, ist das Verbrechen nicht weit . . .