Die verlorene Frau
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 20 €
Verlag: Heyne
Rezension
Wer englische Schmöker mag, ist mit diesem süffig geschriebenen Mehrgenerationendrama bestens bedient. Die Ingredienzien: ein traumatisierter Ex-Soldat, ein geheimes Tagebuch, eine verstörte junge Mutter und eine verkorkste Mutter-Tochter-Beziehung. Der Einstieg in die turbulente Geschichte ist denkbar dramatisch. Die 13-jährige Rebecca findet in einer stürmischen Nacht ihre Eltern tot auf. Der Vater, ein zur Gewalt neigender Kriegsheimkehrer, hat die Mutter totgeschlagen und sich anschließend erschossen. Das ist mehr als 50 Jahre her, doch Rebecca, inzwischen eine erfolgreiche Kinderärztin und Mutter zweier erwachsener Töchter, weigert sich beharrlich, über die Geschehnisse jener Nacht zu sprechen. Erst, als ihre Tochter Jessie nach einer traumatischen Geburt in eine psychische Krise rutscht und mit dem neugeborenen Kind aus der Klinik flieht, ist sie bereit, sich der Vergangenheit zu stellen. Geschickt verwebt Emily Gunnis Vergangenheit und Gegenwart zu einer spannenden Geschichte über Angst, Schuld und irregeleitete Mutterliebe. Nach Jessies Flucht aus der Klinik beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn das Kind benötigt dringend ärztliche Hilfe. Zwischendurch hat die Geschichte zwar einige Durchhänger, aber am Ende wartet die Autorin mit einer ordentlichen Überraschung auf.
(pep)