Die Vermissten

Ein schwedischer See, mit einem unheilvollen Namen, eine vermeintliche Familie, die einen Ausflug auf eine Insel macht, eine Frau, die im Boot wartet. Nur kommen das vierjährige Mädchen und der Mann Alex nicht zurück… Ein hübsch geschnürtes Päckchen mit allen Ingredienzien eines klassischen Psychothrillers. Greta ist von Anfang an als unzuverlässige Chronistin der Ereignisse einzustufen, holt sie doch weder die Polizei noch kriegt sie sich selbst in den Griff, inklusive wahnhafter Vorstellungen von Gesichtern unter der Wasseroberfläche. Zwischendurch gibt es plötzlich eine Spur: Jemand hat ein Eichhörnchen abgeschlachtet, kurz darauf verschwindet eine Katze, ein weiteres verstörtes Mädchen taucht auf. Wer Schauerromane mag, sollte sich wohlfühlen, doch leider ist Gretas dramatisch ausgeschmückte, von Ohnmacht und Verwirrung gespicktes Verhalten nervtötend und wenig nachvollziehbar. Alex entpuppt sich schnell als eine Art böser Christian Grey und Greta als naive Gespielin, die nicht weiß, wie sie sich abgrenzen soll. Dass Frauen sich gegen Männer wehren sollten, die so offensichtlich über keinerlei positive Eigenschaften außer gezielt eingesetztem Charme verfügen, scheint ein Leitfaden der Geschichte zu sein. Und da fliegen dann auch schon mal blonde Haare "wie eine Peitsche durch die Luft".

(md)

Das grünschwarze Wasser leuchtet geheimnisvoll in der untergehenden Sommersonne. Der Abend könnte nicht schöner sein, als Greta, Alex und Tochter Smilla mit dem Boot zur kleinen Insel in der Mitte des Sees fahren. Greta bleibt am Ufer, während die anderen beiden neugierig auf Entdeckungstour gehen. Aber sie kommen nicht mehr zurück. Beunruhigt macht sich Greta auf die Suche – doch von Alex und Smilla fehlt jede Spur … In ihrer wachsenden Verzweiflung wendet sie sich an die Polizei. Schnell wird klar, dass Gretas eigene Geschichte ebenso große Rätsel aufwirft wie das Verschwinden ihrer Lieben. Und die Frage: Hat sie etwas damit zu tun?