Dunkelheit, bleib bei mir
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 23 €
Verlag: Weidle
Rezension
Am 3. März 1940 sprengten Terroristen das Gebäude der sozialistischen Zeitung "Norskenflamman" in Lulea in die Luft, fünf Menschen, darunter zwei Kinder, starben. Viele Schweden hielten damals die deutsche Politik für das kleinere Übel, denn die Sowjetunion hatte Finnland angegriffen. Ann-Marie Ljungberg blendet vom Prozess gegen die Beteiligten zurück in die Monate, während der sie die Tat planten. Der Journalist Paul Wilhelmsson steht dabei im Zentrum der Erzählung. Als Kind war er lungenkrank und durfte deshalb nicht als Freiwilliger für Finnlands Freiheit kämpfen. Meisterhaft zeichnet die Autorin nach, wie sich aus seiner Verwirrung der Wunsch zu handeln herauskristallisiert. Wenig planvoll und nur im Kontakt zu den anderen Verschwörern und ihren Unterstützern, ein paar Soldaten um einen Offizier und den Polizeidirektor Dahlström, der in Wilhelmssons Fantasie zur mythisch überhöhten Führungsfigur wird, nähert er sich der Tat. Wie aus Defiziten und Wünschen ein Attentat entsteht, zeigt dieses Kammerspiel innerer Stimmen eindringlich und dezent. Aus einer Gemengelage von Antikommunismus, Romantik und Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben entsteht das Bild eines Menschen, der auf eigenartig ziellose Weise zum Terroristen wird - zutiefst erschreckend!
(lk)Kurzbeschreibung
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