Rezension
Elf Mal schickte Nesbø Harry Hole auf Ermittlungen. "Ich dachte, Sie seien nur eine Legende", heißt es an einer Stelle. Lohnt es sich da überhaupt noch, eine Besprechung zu schreiben? Tatsächlich ist der erste Kniff wieder einmal: eine gruselig, extravagante Tötungsart. Mit einem Eisengebiss beißt in Oslo ein sogenannter "Vampirist" Frauen, trinkt ihr Blut. Und das quasi am Laufband, jeden Tag eine Neue. Hole, inzwischen einigermaßen glücklicher Dozent, will nicht, muss aber ran. Erpressung, Sucht, Philanthropie, dies alles treibt ihn zurück ins Präsidium und in seinen Heizungskeller. Und in der verwickelten Handlung, mit mehr als einem Antlitz des Bösen, hat er mal wieder den richtigen Instinkt. Nesbø selbst ist beim Spannungsaufbau ein Meister der Planung. Wenn in der einen Szene eine Frau beobachtet wird, fühlt eine der weiblichen Hauptfiguren in der nächsten Augen auf sich ruhen. Brutalität, Cliffhanger, offene Fragen bis zum letzten Moment steigern die Spannung. Hut ab, die Vielzahl der Figuren im Blick zu behalten. Aber ist das alles!? Es sind wohl sein beißender Zynismus und dreckiger Realismus, die Nesbø aus der Masse abheben. Und deshalb lohnt sich die Besprechung, ebenso wie die Lektüre.
(md)Kurzbeschreibung
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